Die Demonstrationen zum internationalen Tag der Frau am 8.März hätten nicht stattfinden dürfen. Das erklärte Richterin Carmen Rodríguez-Medel in einem Gutachten, das von der Guardia Civil in Auftrag gegeben wurde. Genau der wird dem sozialistischen Regierungsvertreter José Manuel Franco in Madrid nun zum Vorwurf gemacht. In dem 83-seitigen Bericht wird klar erläutert, dass die Gefahrenlage seit dem 5. März klar war und keine Genehmigung für eine Demonstration hätte erteilt werden dürfen. Noch dazu habe man offensichtlich verschiedene Maßstäbe angelegt. Während die Prostestaktionen zum internationalen Tag der Frau erlaubt wurden, wurde ein evangelischer Kongress, der zum gleichen Zeitpunkt in Madrid stattfinden sollte, abgesagt.
Den Ermittlern der Guardia Civil zufolge gab es damals bereits „eine tiefe Kenntnis der Krankheitsrisiken seitens der für die Gesundheit verantwortlichen sowie eine sorgfältige Kontrolle der Entwicklung der Infektionszahlen. Gerade wegen der mit der Konzentration von Menschen verbundenen Risiken hätte die Demonstration nicht durchgeführt werden dürfen“.