Polizeieinsatzkräfte sichern eine Blockade in Barcelona. – Quelle: EFE
SPANIEN | Die aktuelle Lage in Spanien bezüglich der Corona-Situation führt zu Unruhen und Protesten im ganzen Land. In den vergangen zwei Tagen und Nächten war es auf dem Festland in Spanien an mehreren Standorten zu Unruhen gekommen. Die Menschen gehen auf die Straße um gegen die Ausgangssperren und die Einschränkungen zu protestieren. Der spanische Präsident Pedro Sánchez äußerte sich über Twitter zu den Vorfällen. „Die Einschränkungen sind notwendig, um die kumulierte Inzidenz zu senken. Wir können das gemeinsam bewerkstelligen in dem wir zusammenhalten und uns für die gesetzten Fristen an die Regeln halten. Die Regierung ist sich bewusst, was das für die Bürger der betroffenen Regionen bedeutet aber die Reduzierung der Fälle kann zurzeit nur so greifen.“, erklärte Sánchez. Spanien verzeichnet am 30. Oktober weiterhin eine kumulierte Inzidenz von 234,02 in den letzten sieben Tagen. Eine Umfrage der CIS (Centro de Investigaciones Sociológicas) hat ergeben, dass gerade in betroffen Regionen mit hoher lokaler Inzidenz viel Wut entstanden ist. Sánchez und seine Regierung sind davon ausgegangen, dass genau solche Situationen nicht entstehen, wenn die Entscheidungsgewalt auf lokaler Regierungsebene geregelt wird. In den Regionen Barcelona, Bilbao, Sevilla, Burgos, Santander, Valencia oder Saragossa sind die Unruhen jedoch so stark, dass es unzählige Verhaftung und Opfer schwerer Verletzungen auf beiden Seiten gab. Wenn die lokalen Regierungen die Situation nicht unter Kontrolle bekommen, besteht die Möglichkeit, dass die Regulierung den lokalen Stellen wieder entzogen wird und die Exekutive eingreifen muss. Pedro Sánchez sagte dazu, dass es anscheinend nicht möglich ist, dass sich die Gesellschaft der betroffenen Gebiete friedlich und gemeinschaftlich an die Maßnahmen halten, die von lokaler Regierungsstelle kommen.


Die Bilder und Videos die im Internet und auch in den sozialen Netzwerken herumgehen, zeigen ganz klar das diese Unruhen nicht auf die leichte Schulter zunehmen sind. Alleine am Freitagabend, den 30.10.2020, gab es in Madrid über 32 Verhaftungen und 23 Polizisten sowie sieben Protestler mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. In Santander gab es acht Verhaftungen und in Burgos zwei. Es werden Straßenblockaden errichtet und angezündet. Die Polizeieinsatzkräfte sind seit zwei Tagen im Dauereinsatz.
Der Ursprung der Unruhen
Eine der leitenden Kommissarinnen von Mossos d’Esquadra, Alícia Moriana, berichtete, dass die ersten Protestierer Hoteliers und Selbstständige gewesen seien, die durch die aktuelle Corona-Situation und die neuen Einschränkungen stark betroffen sind. Die aktuellen Aggressionen und die Gewaltbereitschaft gehen aber von einer anderen Gruppe aus. Rechts ausgerichtete Gruppen haben in der Not-Situation eine Möglichkeit gesehen, die Unruhen auszuweiten. „Im Laufe mehrere Ermittlungen hat sich ergeben, dass es immer ein Mitglied einer rechtsextremen Gruppe war, das an ausgewählten Standorten begonnen hat, Feuer zu legen oder ein Geschäft zu plündern. Durch die erhitzen Gemüter aufgrund der aktuellen Lage greift so eine Situation schnell um sich.“, so Moriana.
Hinweis der Redaktion
Artikel zum Thema Corona-Krise sind sehr transitorisch jedoch zum Zeitpunkt der Publizierung auf dem aktuellen Stand. Die aktuelle Lage hinsichtlich sämtlichen Themen zu Corona können sich jederzeit ändern.
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