Der Angeklagte Santiago Fuentes bei einem seiner Auftritte als âVisionĂ€râ im Bitcoin-Handel.
TENERIFFA đźđš | Der Bitcoin-Betrug von Arbistar 2.0 von Teneriffa hat groĂes Aufsehen erregt, berechtigterweise wie sich herausstellt. Auf der Firmenwebseite wurde Santiago Fuentes Jover als VisionĂ€r dargestellt, der von Teneriffa aus sein GeschĂ€ft leitete. In einem offensichtlichen Pyramidensystem, das laut der Anklageschrift 32.000 Familien betrifft, hatte er das groĂe Geld mittels Bitcoin-Handel versprochen. Der sogenannte âVisionĂ€râ hatte jedoch nichts anderes als Verluste auf Kosten von Unschuldigen im Sinne.
Im Laufe der Untersuchungen wurde bereits eine Verlustsumme von 93,4 Millionen Euro festgestellt, verursacht durch Arbistar 2.0 unter der Leitung von Santiago Fuentes. Er hatte den Kunden ebenfalls Provisionen fĂŒr Neukundengewinnung versprochen, womit die zukĂŒnftigen Opfer ihre eigenen Freunde und Familienmitglieder mit hereingezogen haben. Santiago Fuentes wurde am 17. November verhaftet und am 22. November dem Richter vorgefĂŒhrt, wo er sich der Anklage zu Betrug, GeldwĂ€sche und Zugehörigkeit einer kriminellen Organisation stellen musste. Der Angeklagte ist jedoch bereits wieder gegen Kaution auf freiem FuĂ. Der Fall ist so umfangreich, dass das Gericht von Arona diesen in die nĂ€chst höhere gerichtliche Instanz auf nationaler Ebene, in Madrid, weiterleiten muss. Welches StrafmaĂ Santiago Fuentes erwartet, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar.
130 weitere Anklagen gegen Santiago Fuentes
Der Anwalt Carlos ArĂĄnguez SĂĄnchez von der Kanzlei ArĂĄnguez Abogados vertritt zurzeit vier Sammelklagen gegen Arbistar 2.0 und Santiago Fuentes. Es gibt zurzeit 130 laufende Anklagen fĂŒr Opfer aus Mexiko, Venezuela, Frankreich, Andorra, Deutschland und rund 20 verschiedenen Provinzen in Spanien. Die Betroffenen und ihr Anwalt fordern bei Gericht eine erneute und sofortige Inhaftierung, ohne Möglichkeit auf Kaution, wegen Verdunklungsgefahr. âAllein meine vier Sammelklagen haben eine Schadenssumme vor vier Millionen Euro pro Klage. Wenn dies fĂŒr alle 130 Anklagen ebenfalls zutrifft, haben wir den gröĂten Internet-Betrug aller Zeiten in Spanien zu behandeln.â, so der Anwalt Carlos ArĂĄnguez SĂĄnchez.
Die Chancen fĂŒr die Opfer stehen gut, weil die Aussagen von Santiago Fuentes aus der Vergangenheit schlicht und einfach erlogen waren. Es gab niemals eine technische Störung der Crawler oder der Bots. Vereinfacht ausgedrĂŒckt fand gar kein Handel statt. Stattdessen wurde abgezockt, indem eine Webseite programmiert wurde, die genau die Zahlen abgebildet hat, die Arbistar 2.0 seinen Kunden vorgaukeln wollte. Das funktionierte bis zu dem Zeitpunkt, als sich ein Fehler in der Programmierung eingeschlichen hat, was einem der Kunden aufgefallen ist.
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